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Zischgeles

  • Eva-Maria Fankhauser
  • 29. Juli 2020
  • 3 Min. Lesezeit

Ich wollte schon einmal auf den Zischgeles, musste meine Tour aber dann nach der Besteigung des Oberstkogl abbrechen, da immer mehr Nebel und Wolken aufzogen und die Sicht immer schlechter wurde. Also habe ich mich entschieden es heuer nochmal zu versuchen - und auch, wenn es nicht ganz so wie geplant geklappt hat, bin ich diesmal am Ziel angekommen :-)


Vom großen Parkplatz am Ende der Straße in Praxmar (gleich im Anschluss an einen großen Gasthof) folgt man der Straße zur alten Liftstation (Weg 32). Über einen Wiesenhang geht es zwischen die Haflingerpferde bergauf zur Schäfalm. Links führt ein kleiner Weg am Almgebäude vorbei und weiter bergauf. Über ein Plateau durch die Blumenwiesen und dem Weg weiter bergauf folgen. Der Wanderpfad ist unschwierig und führt an einem aussichtigen Plateau mit drei großen Steinmanderln vorbei (die man bergauf leichter übersieht, als bergab - ein Blick zurück kann sich also lohnen). Schließlich kommt man zur Weggabelung. Wo man sich entscheidet, ob man den Oberstkogel (2728 m) mitnimmt, oder den direkten Weg zum Zischgeles wählt.

Ich habe mich dafür entschieden den Oberstkogel gleich mitzumachen und da hoffte ich auch noch, dass ich eventuell die Überschreitung finde. Es ging also nochmal zackig über felsdurchsetztes Gelände - aber gut markiert - zum ersten Gipfel. Nach einer kurze Pause machte ich mich auf die Suche nach der Überschreitung. Ein weiterer Wander gesellte sich zu mir - immerhin sehen vier Augen mehr als zwei. Nach wenigen Gehminunten über den Grat fanden wir ein Steinmanderl. Aber das war's dann auch schon. Eine mögliche Route war nicht ersichtlich. Oben drüber ging es auf keinen Fall. Linksseitig war der Hang zu abschüssig und felsig. Rechtsseitig suchte ich mir dann eine Route auf den höchsten Punkt des Kammes aus, um einige Felsriegel zu umgehen. Sämtliche gelesene Beschreibungen für die Überschreitung halfen mir aber nicht weiter. Ich versuchte es daher auf eigene Faust. Der andere Wanderer kehrte um. Mein Problem: Ich musste eine recht steile nordseitige Rinne voller Schnee durchqueren. Wie sich nach einigen Schritten herausstelle: unmöglich. Ich versank immer tiefer im Schnee und kam nur mit viel Abmühen wieder raus und auf festen Untergrund - kann ich also defnitiv absolut nicht empfehlen. Ein zweiter Versuch über den Fels endete auch bald, da es mir einfach zu gefährlich erschien. Also ging ich zurück zum Oberstkogel und stieg zur Weggabelung ab. Soll ich noch auf den Zischgeles gehen? Einerseits war ich etwas entmutigt von der fehlgeschlagenen Überschreitung und andererseits lockte der 3000er.

Mit neuer Motivation im Gepäck machte ich mich also auf Umwegen auf zum Zischgeles. Im leichten bergauf kommt man zu einer Hochebene, wo noch einige Schneefelder waren. Dennoch war der Weg nicht zu übersehen. Über einen Felskamm ging es dann weiter bergauf bis zum letzten Gipfelanstieg. Eine kleine Kraxelpassage - ebenfalls noch mit einigem Schnee - und endlich stand ich am Gipfel.



Abstieg

Der Berg eignet sich super für eine Rundtour. Also bin ich über den Nordwestgrat direkt vom Gipfel abgestiegen bis hinunter zum Satteljoch. Von dort geht es wieder über Wiesen und teils Blockartiges Gelände zur Schäfalm zurück und weiter zum Parkplatz.

Viele machen diese Tour genau umgekehrt und gehen übers Satteljoch hinauf. Beides ist möglich. Ich empfehle vor allem in der Übergangszeit, wo noch mit Schneefeldern zu rechnen ist, die Tour so zu gehen wie ich. Denn im Aufstieg waren es bei mir nur wenige schneeige Passagen, die man teils auch gut umgehen konnte. Doch im Abstieg lag deutlich mehr Schnee. Bergab konnte ich viele Höhenmeter über die Schneefelder hinunterrutschen. Für alle, die mir entgegenkamen hieß es aber: Schweißtreibendes Schneestapfen.


Tourdaten


Start: Wanderparkplatz Praxmar im Sellrain 4€

Höhenmeter: 1445 hm

Gehzeit: 4 Std. (mit Umwegen: ohne Oberstkogel in 3 Std. zu schaffen)

Gut zu wissen: Die Überschreitung vom Oberstkogel in Richtung Zischgeles kann ich leider nicht empfehlen. Man findet nach den ersten paar Gehminunten am Grat zwar noch ein Steinmanderl, aber das wars dann auch mit den Markierungen. Für mich war bei einer sehr steilen Schneerinne Endstation, wo ich bis zur Hüfte im Schnee stecken geblieben bin. Aber auch von dort habe ich keinen Steig oder mögliche Kletterroute über den Grat entdecken können. Und auch andere am Gipfel des Zischgeles haben mir erzählt, dass sie bereits mehrfach die Überschreitung versucht hätten, aber jedesmal abgebrochen haben. Also am besten den Oberstkogel am Normalweg mitnehmen oder auslassen und direkt auf den Zischgeles steigen.




 
 
 

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